Gold-Fachbegriffe für Anleger – das kompakte Glossar

Wer den Markt für Gold-Aktien verstehen möchte, kommt an seiner Fachsprache nicht vorbei. Abkürzungen, Kennzahlen und geologische Begriffe prägen Berichte und Analysen, sind aber nicht immer selbsterklärend. Genau hier setzt dieses Glossar an: Es bündelt die wichtigsten Termini in einer klaren Übersicht und zeigt, was sich hinter den zentralen Konzepten der Branche verbirgt. So behalten Sie auch bei komplexen Themen den Überblick und gewinnen Sicherheit für Ihre Investmententscheidungen.

 

AISC (All-In Sustaining Costs)

Vom World Gold Council eingeführte Kennzahl, die sämtliche Kosten für die nachhaltige Förderung einer Unze Gold umfasst. Dazu zählen Betriebsausgaben, Verwaltung, Lizenzgebühren und notwendige Investitionen. Für Investoren ist der AISC ein entscheidender Maßstab für Effizienz und Rentabilität.

 

Assay

Chemisches Analyseverfahren, das den Goldgehalt einer Gesteinsprobe ermittelt. Das Ergebnis zeigt, ob ein Vorkommen wirtschaftlich abgebaut werden kann.

 

Angezeigte Ressource (Indicated Resource)

Eine Ressource mit mittlerem geologischem Vertrauen. Die Datenlage erlaubt eine verlässliche Schätzung von Menge und Qualität und bildet die Grundlage für weiterführende Studien.

 

Cashflow

Der tatsächliche Geldfluss eines Unternehmens. Ein positiver Free Cash Flow zeigt, dass nach allen Ausgaben Mittel für Investitionen, Dividenden oder Schuldentilgung verbleiben.

 

Dividende

Regelmäßige Ausschüttung von Unternehmensgewinnen an Aktionäre. Besonders größere Produzenten nutzen Dividenden als zusätzliches Argument für langfristige Investoren.

 

Erz (Ore)

Gestein, das einen ausreichend hohen Goldgehalt aufweist, um profitabel abgebaut werden zu können. Die Abgrenzung erfolgt über den sogenannten Cut-off-Grade.

 

Erzgehalt (Grade)

Die Konzentration an Gold in einer Tonne Erz, gemessen in Gramm. Ein hoher Erzgehalt verbessert die Wirtschaftlichkeit und senkt die Produktionskosten.

 

Explorer

Unternehmen, die auf die Suche nach neuen Lagerstätten spezialisiert sind. Sie fördern meist noch kein Gold und gelten daher als spekulativ, bieten aber große Chancen bei erfolgreichen Entdeckungen.

 

Free Cash Flow (FCF)

Betrag, der einem Unternehmen nach Abzug sämtlicher Kosten frei zur Verfügung steht. Er ist ein wichtiger Indikator für finanzielle Stärke und Flexibilität.

 

Gemessene Ressource (Measured Resource)

Die genaueste Form der Ressourcenschätzung. Sie basiert auf engmaschigen Daten und bildet eine sichere Grundlage für Minenplanungen.

 

Goldunze (Troy Ounce)

Internationale Standardmaßeinheit für Gold. Eine Feinunze entspricht 31,103 Gramm und ist die Bezugsgröße für den weltweiten Goldhandel.

 

Hebel auf den Goldpreis (Gold Price Leverage)

Beschreibt den Effekt, dass Gewinne von Goldminenunternehmen überproportional auf Preisänderungen reagieren. Ursache sind die fixen Förderkosten, die steigende Preise direkt in höhere Gewinne übersetzen.

 

Junior

Kleinere Gesellschaften in der Explorations- oder Entwicklungsphase. Sie sind risikoreicher, eröffnen aber große Chancen, wenn Projekte erfolgreich realisiert werden.

 

Machbarkeitsstudie (Feasibility Study)

Umfassende Analyse, die technische und wirtschaftliche Faktoren eines Projekts bewertet. Sie zeigt, ob ein Abbau realistisch und rentabel ist.

 

Major

Große, etablierte Goldproduzenten mit stabiler Förderung und regelmäßigen Dividendenzahlungen. Sie gelten als risikoärmer, haben jedoch oft begrenzteres Wachstumspotenzial.

 

Modifying Factors

Bezeichnet die Gesamtheit rechtlicher, ökonomischer, technischer und ökologischer Rahmenbedingungen, die darüber entscheiden, ob eine Ressource zu einer Reserve wird.

 

NI 43-101

Kanadisches Regelwerk für die Offenlegung von Informationen zu Mineralprojekten. Es sorgt für Transparenz, Vergleichbarkeit und schützt Investoren vor falschen Angaben.

 

Pre-Feasibility Study (Vormachbarkeitsstudie)

Eine Vorstufe zur Machbarkeitsstudie. Sie bewertet die Wirtschaftlichkeit eines Projekts auf Basis angezeigter Ressourcen, jedoch mit geringerem Detailgrad.

 

Reserve (Mineral Reserve)

Der Teil einer Ressource, der durch Studien als wirtschaftlich abbaubar bestätigt wurde. Reserven werden in wahrscheinliche und erwiesene Kategorien unterteilt.

 

Royalty- und Streaming-Unternehmen

Firmen, die Minenprojekte finanzieren und im Gegenzug Rechte auf künftige Erträge oder Produktionsanteile erwerben. Sie senken das operative Risiko und ermöglichen Diversifikation.

 

Tagebau (Open-Pit Mining)

Abbaumethode, bei der Gestein nahe der Oberfläche in großen Gruben gewonnen wird. Kostengünstig, aber mit starker Auswirkung auf die Landschaft.

 

Tailings

Rückstände, die nach der Goldgewinnung übrig bleiben. Ihre sichere Lagerung ist entscheidend für den Umweltschutz und die Betriebssicherheit.

 

Untertagebau (Underground Mining)

Förderung von Erzvorkommen über Schächte und Stollen in tieferen Erdschichten. Teurer als Tagebau, aber oft notwendig, um hochwertige Lagerstätten zu erschließen.

 

Verschuldungsgrad (Debt-to-Equity Ratio)

Zeigt das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital eines Unternehmens und ist ein zentraler Indikator für finanzielle Stabilität.

 

Wahrscheinliche Reserve (Probable Reserve)

Eine Ressource, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wirtschaftlich abbaubar ist. Sie dient als wichtige Grundlage für Investitionen und Planungen.